Die täglichen Medikamente im Griff

Bei Parkinson produzieren zunehmend weniger Zellen im Gehirn den wichtigen Botenstoff Dopamin. Gleichzeitig können Ersatzstoffe wie zum Beispiel L-Dopa, die als Medikamente in den Körper gelangen, nicht mehr so gut gespeichert werden. Im Verlauf der Erkrankung müssen Parkinson-Medikamente daher in kürzeren Abständen und damit mehrmals täglich eingenommen werden. „Man kann sich das vorstellen wie bei einem Tank, der an Speichervermögen verliert“, verdeutlicht Dr. Tino Prell. „Anfangs nimmt er 100 Liter auf und der Fahrer kann ohne Pause lange Strecken zurücklegen. Fasst der Tank irgendwann nur noch 50 oder 20 Liter, muss der Fahrer häufiger nachtanken – und das rechtzeitig, bevor der letzte Tropfen Sprit verbraucht ist, der Motor bockt und der Wagen sich nicht mehr von der Stelle rührt.“ Veränderungen in der Wirksamkeit der Medikamente beginnen oft schleichend. Entsprechend sollten Parkinson-Betroffene und auch Angehörige im Alltag aufmerksam darauf achten, wie gut und wie lange die eingenommenen Tabletten wirken. „Ein früher als gewohnt beginnendes Zittern, schneller steif werdende Muskeln oder innere Unruhe und Angstgefühle können beginnende Wirkschwankungen anzeigen“, beschreibt der Neurologe. „Um gegenzusteuern, wird der richtige Zeitpunkt der Medikamenteneinnahme immer wichtiger.“ Ebenso kann der zeitliche Abstand zu den Mahlzeiten eine Rolle spielen. Ihr Arzt oder Ihr Apotheker können Ihnen hierzu entsprechende Informationen geben. „L-Dopa ähnelt dem Eiweiß in Lebensmitteln und wird schlechter aufgenommen, wenn sich im Magen gleichzeitig Eiweiße aus der Nahrung befinden“, erläutert Dr. Prell.

Den ganzen Artikel von Priv.-Doz. Dr. Tino Prell, Oberarzt an der Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Jena und Leiter des Bereichs Bewegungsstörung/Parkinson/THS, finden Sie in PARKOUR 14 | Dez. 2017 – Feb. 2018

Hier können Sie das Formular für einen detaillierten Medikamentenplan herunterladen: www.parkinson-medikamentenplan.de

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